Presse: “Forschungsprojekt eJIT” in der Fachzeitschrift “eurotransport/lastauto omnibus” im September 2017

Forschungsprojekt eJIT: VW und Porsche setzen elektrische Zugmaschinen ein

VW und Porsche setzen in ihren Werken in Zwickau und Leipzig zwei elektrische Zugmaschinen des Automobilentwicklers IAV aus Sindelfingen ein. Das Forschungsprojekt eJIT ist auf drei Jahre angelegt.

Ein komplett batteriebetriebener und damit vollelektrischer 40-Tonner, ohne einen Verbrennungsmotor als Range Extender oder eine Brennstoffzelle als chemischer Energielieferant – diesem Zukunftskonzept wird bisher nur wenig Beachtung geschenkt. Zu ausgeprägt scheint der Energiehunger einer ausgewachsenen Sattelzugmaschine, zu groß der Platzbedarf und das Gewicht einer entsprechend leistungsstarken Batterie. Eigentlich. Denn die IAV GmbH, Porsche, Volkswagen, Schnellecke Logistics und das Netzwerk der Automobilzulieferer Sachsen stellten im Rahmen ihres auf das Kürzel "eJIT" getauften Forschungsprojekts kürzlich zwei mit einer Straßenzulassung versehene Elektro-40-Tonner vor – und das im Beisein des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi), das das Projekt finanziell unterstützt.

Der Automobilentwickler IAV aus Sindelfingen bei Stuttgart baute die vollelektrischen Sattelzugmaschinen auf MAN-Basis auf und stattete sie mit 144-kWh-Batterien aus.

Intelligente Ladetechnik für wirtschaftliche Nutzbarkeit

Die mobilen Stromlieferanten sind am Rahmen zwischen Vorderrad und Hinterachse angebracht, Dieseltanks und Druckluftbehälter mussten weichen. Je Lkw werden zwei E-Motoren mit einer Dauerleistung von je 140 kW und einer bis zu 30 Sekunden abrufbaren Peakleistung von 160 kW eingesetzt, das maximale Drehmoment beziffert IAV auf je 600 Newtonmeter. Insgesamt sind die Trucks damit bis zu 320 kW und 1.200 Newtonmeter stark. Mittels eines Summiergetriebes, das die Kraft beider E-Maschinen auf die Kardanwelle führt, wird die Hinterachse angetrieben. Die Gesamtübersetzung ist dabei unterschiedlich gewählt: Während der in Leipzig eingesetzte E-Lkw bis zu 85 km/h schnell wird, ist der in Zwickau aktive Versuchsträger auf ein höheres Moment an der Achse ausgelegt. Die Reichweite der im Vergleich zu herkömmlichen Diesel-Lkw um etwa 400 Kilogramm schwereren Zugmaschinen geben die Projektpartner mit 70 Kilometern an.

Damit die Elektro-Trucks trotz dieses knappen Aktionsradius ebenso wirtschaftlich wie sinnvoll eingesetzt werden können, sind die Automobilwerke mit einer intelligenten Ladetechnik versehen. In Zwickau wird die Sattelzugmaschine mittels 150 kW starker DC-Schnellladung während des zehnminütigen Stopps an der Verladerampe mit elektrischer Energie versorgt, in Leipzig arbeitet der Lkw dank regelmäßiger Ladevorgänge während planmäßiger, circa 45 Minuten langer Wartezeiten gar im Dreischichtsystem. Eine zweite Ausbaustufe der E-Trucks ist bereits in Vorbereitung: 2018 soll der Sattelzug im Porsche-Werk Leipzig hochautomatisiert fahren. Der E-Lkw in Zwickau wird mit einem automatisierten Rangiersystem für das Andocken an den Verladerampen ausgestattet. Seit Anfang 2016 arbeiten die Projektpartner nach eigenen Angaben bereits an der Elektrifizierung von Lkw. Ziel ist es, Lärm und Emissionen an Automobilstandorten zu reduzieren. Das Projekt eJIT ist Teil des Technologieprogramms "Informations- und Kommunikationstechnik für Elektromobilität III: Einbindung von gewerblichen Elektrofahrzeugen in Logistik-, Energie- und Mobilitätsinfrastrukturen" des BMWi.

Dieser Artikel stammt aus Heft lastauto omnibus 09/2017.
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eJIT auf dem Innovations(t)raum Elektromobilität

Die intelligente Einbindung der Elektromobilität in die Mobilitäts-, Energie- und Logistikinfrastrukturen als Wegbereiter für die Energiewende.

Tag 1 im ehemaligen Güterbahnhof „von Greifswald"

Zu der 2-tägigen Veranstaltung am 27. und 28. Juni waren alle Projekte des BMWi Technologieprogramms „IKT für Elektromobilität III“ sowie Start Ups und Unterstützer der Branche eingeladen. Ein interaktives Programm verteilt über zwei Tage bot den Teilnehmern spannende Impuls- und Keynotes zu Visionen sowie Kooperationsmöglichkeiten mit Start-Ups und internationalen Playern am ersten Tag, während der zweite Tag sich mit aktuellen Fortschritten und Ergebnissen der Projekte befasste.

André Knabe, AMZ, stellt Projektergebnisse von eJIT vor

Auch das Projekt eJIT hat sich dem großen Fachpublikum vorgestellt. In drei parallelen Fachforen wurden zudem nicht nur aktuelle Herausforderungen identifiziert und diskutiert sondern auch neue Studien sowie neue Herangehensweisen an die Entwicklung von Geschäftsmodellen vorgestellt. Der INNOVATIONS(T)RAUM ELEKTROMOBILITÄT 2017 in Berlin wurde organisiert durch den VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V. und das Deutsche Dialog Institut.

Pressegespräch Elektromobilität am 21. Juni 2017

Seit Ende 2014 laufen die Entwicklungsarbeiten, nun ist es so weit: Das Forschungsprojekt eJIT stellt am 21. Juni bei der IAV GmbH in Stollberg die erste konkurrenzfähige vollelektrische 40-Tonnen-Sattelzugmaschine vor. Das Werk Zwickau der Volkswagen Sachsen GmbH und die Porsche Leipzig GmbH sind damit die ersten Automobilhersteller Europas, die den schnellstraßentauglichen eLKW im realen Just-in-Time Logistikverkehr an zwei Standorten einsetzen werden. Zur Presseeinladung

Presse: “Elektrische 40-Tonner fahren für VW und Porsche” auf www.ttm.nl im Mai 2017

Auch die ausländische Presse ist während der Hannovermesse auf unser Projekt aufmerksam geworden: In der niederländische  Logistik-Zeitschrift TTM erschien im Mai ein Artikel über eJIT.

"eJIT ist der Name eines neuen Logistikprojektes, in dem es um just-in-time-Lieferungen mit einem Elektro-Lkw für die Automobil-Partner Porsche und Volkswagen geht. Der Projekt- Lkw wurde letzte Woche auf der Hannover Messe vorgestellt."

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